Die Caritas in NRW sieht durchaus den Reformbedarf in der Pflegeversicherung angesichts einer drohenden Finanzierungslücke, die schon 2026 bei zwei Milliarden Euro liegen könnte. Sie lehnt jedoch pauschale Kürzungen ab, sondern fordert stattdessen eine zielgerichtete und passgenaue Ausrichtung der Unterstützungen der Pflegeversicherung. Hierbei sollte der Fokus auf bedürftigen älteren Menschen und wirksamer Prävention wie dem Hausnotruf liegen.
"Präventive Angebote eröffnen vielen Menschen zu Beginn der Pflegebedürftigkeit den frühen Zugang zu Unterstützung - gerade auch für Menschen mit beginnender Demenz", betont Matthias Schmitt für die Caritas in NRW. "So kann eine Hilfsstruktur aufgebaut werden, die Angehörige und Betroffene entlastet und hilft, eine Verschärfung der Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern. Das spart am Ende sogar Kosten, weil Betroffene länger stabil zu Hause leben können."
Die Caritas fordert eine Reform, die Prävention stärkt, Angehörige unterstützt und die Versorgung pflegebedürftiger Menschen dauerhaft sichert. Um die drohende Finanzierungslücke zu schließen, sollten endlich die richtigen Stellschrauben angegangen werden - etwa der Abbau von Bürokratie in der Pflege. Hierfür und für eine Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung insgesamt liegen längst tragfähige Vorschläge auf dem Tisch.
Hinweis: Mit dem Thema Versorgungssicherheit hat sich die Caritas in NRW ausführlich in einem Hintergrundpapier auseinandergesetzt und zahlreiche Reformvorschläge gemacht (siehe unten).