Düsseldorf - Die Caritas in NRW fordert eine Anhebung der Vergütung in der ambulanten Krankenpflege um 13 Prozent. In den letzten zehn Jahren seien die Kosten bei den Pflegediensten nachweislich um rund 20 Prozent gestiegen, "die Vergütung durch die Krankenkassen wurde dagegen nur um knapp 7 Prozent angehoben", schreiben die Direktoren der fünf nordrhein-westfälischen Diözesan-Caritasverbände in einem Sonderdruck der Zeitschrift Caritas in NRW. Dieser ist zur Kampagne "Hilfe! Mehr Zeit für Pflege!" der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW erschienen, die gestern (15.04.) begonnen hat. Mit der Kampagne machen die Wohlfahrtsverbände noch bis zum 28. April auf die unbefriedigenden Rahmenbedingungen der ambulanten Pflege aufmerksam.
Die Caritas beklagt Arbeitsverdichtung bei den Pflegekräften, noch engere Tourenplanung und weniger Zeit für die zu pflegenden Menschen als Folge einer "chronischen Unterfinanzierung". "Zu leiden haben darunter die Patientinnen und Patienten", schreiben die Caritas-Direktoren. In deren Interesse "setzen wir uns ein für eine auskömmliche Vergütung der Pflegeleistungen. Wir sind gemeinnützig, wir wollen nicht an der Pflege verdienen, sondern uns um die Pflege verdient machen", heißt es weiter. In einer Zeit des zunehmenden Fachkräftemangels sei es wichtiger denn je, dem beruflichen Nachwuchs ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. Mittelfristig gehe es um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
Daher fordere die Caritas
- anzuerkennen, dass ambulante Dienste für das Gemeinwohl eine wichtige Arbeit leisten,
- eine angemessene Vergütung der Leistungen,
- die Pflege von der wuchernden Bürokratie zu entlasten,
- dass Kranken- und Pflegeversicherungen die Pflegeleistungen entsprechend der am einzelnen Menschen erbrachten Leistungen bezahlen,
- diese Arbeit zu unterstützen und wertzuschätzen.
Unterzeichnet haben diese Forderungen die Diözesan-Caritasdirektoren Burkard Schröders (Bistum Aachen), Andreas Meiwes (Bistum Essen), Dr. Frank Johannes Hensel (Erzbistum Köln), Heinz-Josef Kessmann (Diözese Münster) und Josef Lüttig (Erzbistum Paderborn).
In Nordrhein-Westfalen gehören rund 930 ambulante Pflegedienste zur Freien Wohlfahrtspflege, darunter sind rund 330 allein von der Caritas. Die gemeinnützigen Pflegedienste versorgen fast die Hälfte der Pflegebedürftigen des Landes, das sind 118.500 Menschen.
Hinweis: Kampagnen-Website: www.hilfe-fuer-pflege.de.