Staatssekretär Knitsch als Stromsparberater unterwegs
Markus Lahrmann (Moderator) und Umweltstaatsekretär Peter Knitsch (von links) bei der Abschlussveranstaltung des Projekts "NRW bekämpft Energiearmut" in Köln.Petra Stommel
Gemeinsam mit einer Stromsparberaterin machte der Staatssekretär einen solchen Haushalts-Check, bei dem alle Energieverbräuche gemessen werden. Nach einer umfassenden Analyse erhält der Haushalt dann die passende Energie- und Wasserspar-Technik, um seine Energiekosten nachhaltig zu senken.
Knitsch sieht den Reiz des Stromspar-Checks in der Verknüpfung eines ökologischen Anliegens mit sozialpolitischen Herausforderungen: Angesichts steigender Energiekosten und drohender Stromsperren sei die Aktion eine gute Prävention gegen Energiearmut und ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von klimaschädlichen CO2-Emmissionen. Der Stromspar-Check habe sich als ein gelungener Beitrag für die soziale Ausgestaltung der Energiewende erwiesen, lautet das Fazit des Staatsekretärs bei seinem Besuch in Chorweiler, wo gleichzeitig der Abschluss des Projekts "NRW bekämpft Energiearmut" stattfand.
Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in NRW Heinz-Josef Kessmann bei der Abschlussveranstaltung des Projekts "NRW bekämpft Energiearmut" in Köln.Petra Stommel
In den vergangen drei Jahren haben die Stromsparberaterinnen und -berater in Aachen, Bochum, Dortmund, Köln und Krefeld mehr als 6.300 Haushalte erreicht. Diese sparen nun über 6.000.000 Euro ein. Vom gesunkenen Energieverbrauch profitieren aber auch die Kommunen: Sie tragen - zusammen mit dem Bund - die Kosten der Unterkunft bei Beziehern von Arbeitslosengeld II und sparen mit jedem Check mittlerweile insgesamt rund 1, 5 Millionen Euro.
Heinz-Josef Kessmann, Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in Nordrhein-Westfalen unterstrich darüber hinaus die arbeitsmarktpolitische Zielsetzung des Projektes, denn der Stromspar-Check bietet ehemals langzeitarbeitslosen Menschen neue Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe und beruflicher Weiterbildung und mitunter sogar einen regulären Arbeitsplatz. So sind mittlerweile einige ehemalige Stromsparhelfer als Fachanleiter im Stromspar-Check tätig.
Auch wenn das "NRW bekämpft Energiearmut" nun auslaufe, sei die Nachfrage nach einer aufsuchenden Energiesparberatung auf Augenhöhe verbunden mit Soforthilfen und Kühlgeräte-Zuschüssen weiterhin groß. "Das Klima hat seinen Preis und die Energiewende kostet; aber auf sie zu verzichten, kostet ohne Zweifel noch viel mehr. Denn es geht bei dieser Frage um die Sicherung der Zukunft, um die Bewahrung der Schöpfung. Und da bleibt - gerade vor dem Hintergrund des UN-Klimagipfels - für Politik und Praxis noch Einiges zu tun, resümierte die Münsteraner Diözesan-Caritasdirektor Kessmann.